Booster vs. Omikron: Update

In meinem Beitrag von Mitte Dezember habe ich mir die dänischen Zahlen von Omikron bezüglich der Effektivität des Boosters angeschaut.

Seitdem hat Dänemark, was das Boostern angeht, noch einmal gehörig nachgelegt. Ebenso ist die Zahl der Omikron-Fälle deutlich gestiegen, was die Datenbasis deutlich verbessert.

Da sich die verwendeten dänischen Impf-Daten in einer ständig durch aktuelle Daten überschrieben werdenden Datei befinden, habe ich den aktuellen Stand heruntergeladen. Er steht am Ende des Beitrags zum Download bereit. Den aktuellen Omikron-Bericht vom 31. Dezember finden sie hier.

Diese Daten sind alterskorrigiert, das bedeutet, ich habe dafür korrigiert, dass besonders viele alte Menschen geboostert sind, aber besonders wenige alte Menschen infiziert sind.

Bevor wir zu den Ergebnissen kommen: Lassen sie ihre eMail-Adresse hier, damit sie über neue Beiträge informiert werden (nicht mehr als 3 Mails bzw. neue Beiträge pro Woche):

Die Ergebnisse sehen sie hier:

Booster-Effektivität gegen Omicron in Dänemark

Der Anteil der Geboosterten liegt um 56% unter dem Erwartungswert. Das bedeutet aber nicht, dass das Boostern die Infektionen reduziert, denn der Anteil der Ungeimpften liegt um 60% unter dem Erwartungswert. Damit ist klar, dass der Booster keinerlei Vorteile bezüglich der Abwehr einer Infektion bietet.

Jetzt mag sich der ein oder andere Fragen, wieso die Geimpften so viel häufiger infiziert sind. Das liegt daran, dass die Zahl der Geboosterten sehr stark ansteigt, ich aber mit den aktuellen bzw. letzten Zahlen rechne. Das sorgt für eine Verzerrung zugunsten der Geboosterten und zu Lasten der Geimpften: In meinem Vorbericht waren nur 15% weniger Geboosterte infiziert, als zu erwarten gewesen wäre.

Update 01.12.21 14:00: Da auf Twitter nachgefragt wurde, wie der Unterschied aussieht zwischen der Verteilung der Gruppen auf die Omicron-Fälle und die Gesamtbevölkerung, hier das Ergebnis:

Wie oben beschrieben rührt der Unterschied daher, dass primär ältere geboostert, aber primär jüngere infiziert sind. Ohne Altersadjustierung hätte der Booster einen leichten Effekt gegenüber den Ungeimpften (37% Reduktion vs. 47% Reduktion, entsprechend 20% Schutz).

Mein Fazit

Die Booster-Kampagne ist damit völlig sinnlos, da der Booster bzgl. schweren Verläufen keine weitere Verbesserung gegenüber der normalen Impfung bietet, siehe meinen Beitrag hier:

In Anbetracht der (zwar geringen Zahl an) auch tödlichen Nebenwirkungen sollte die Booster-Kampagne daher unverzüglich gestoppt werden, denn auch ein geringes Risiko führt bei Millionen von Impfungen zu hunderten Todesfällen.

Zur Methodik

Aus der Grafik zur Altersverteilung im Bericht habe ich die Fallzahlen pro Altersgruppe durch pixelweises Ablesen der Ober- und Untergrenzen der Balken der Omicron-Infizierten-Zahlen und Hochrechnung der Pixeldifferenz auf die Y-Achse bestimmt. Das habe ich für die Wochen 49-51 gemacht, und die Summe gebildet.

Die Altersverteilung der Geboosterten lässt sich indirekt aus dem Impfprogramm bestimmen:

  • Pflegeheimbewohner wurden der Gruppe >64 zugeordnet
  • Immungeschwächte hälftig auf die Gruppen 40-64 und >64
  • über 85jährige natürlich in die Gruppe >64
  • Die Phasen 2 und 3 wurden über die bekannten Impfdaten nach Alter aufgeschlüsselt: Der entsprechende prozentuale Anteil an Personen je Altersgruppe und Phase wurde gebildet, dann gleichmäßig verteilt.
  • JJ und AZ wurden wie Phase 2 behandelt, da sie nur in der ersten Jahreshälfte verimpft wurden.

Damit habe ich die Altersverteilung der Geboosterten erhalten. Über die prozentualen Anteile dieser an der Gesamtbevölkerung habe ich wiederum die erwarteten Fälle pro Altersgruppe bestimmt. Dann habe ich die erwarteten Fälle je Altersgruppe aufsummiert und mit den offiziellen Werten verglichen.

Hier sind die zu Grunde liegenden Dateien, allerdings sind diese nur auf dänisch erhältlich.


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Veröffentlicht von Zacharias Fögen

Arzt. Psychosomatiker. Tiefenpsychologe. Verheiratet, Vater von zwei Söhnen. Gegner der Corona-Maßnahmen. Antikapitalist und Antisozialist.

10 Kommentare zu „Booster vs. Omikron: Update

  1. Ich würde die bisherigen Daten auch so deuten, dass der Booster bei Omikron keinen relevanten Schutz vor Infektion bietet. Bezüglich der Risikoreduktion gegen schwere Erkrankung / Tod (durch Delta) bei den Risikogruppen wäre ich aber anderer Meinung: die entsprechenden RKI-Auswertungen zeigen hier einen deutlichen Effekt, und ich sehe hier auch keine methodischen „Angriffspunkte“.

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      1. Wenn ein solcher Bias die Impfeffektivität (schwere Fälle) bei den Geboosterten überschätzten würde (weil er deren Anteil aufgrund der „Dynamik“ überschätzt), dann müsste er gleichzeitig die Impfeffektivität der 2-fach-Geimpften herabsetzen (weil der abfallende Anteil der 2-fach-Geimpften dann „in gleichem Maße“ unterschätzten würde). Das müsste man dann eigentlich an einer plötzlich abfallenden Impfeffektivität bei den 2-fach-geimpften in der Ü60-Gruppe sehen.

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          1. Dieser Abfall hat ja keine „rechnerischen“ Gründe, der war schon in der Zeit bevor man die Quoten für Geboosterte und 2-fach-Geimpfte getrennt gerechnet hat bekannt. Mit Beginn der getrennten Berechnung ist aber kein plötzlicher Abfall zu beobachten.

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  2. Es stimmt schon. Es dürften sich ein paar Formulierungsfehler eingeschlichen haben – sodass manche Abschnitte nicht recht nachzuvollziehen sind.Vielleicht schauen sie sich den Artikel nochmal durch. Aber vielen Dank für ihre Arbeit, Viele Grüße

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