Vor 100.000 Jahren (oder vor 100ka) bis vor ca. 34ka gab es einen sich ständig wiederholenden Zyklus.
Wenn durch steigende Temperaturen das Eis geschmolzen war, stieg der Meeresspiegel. Das Schmelzen des Eises setzte sich immer weiter fort, da mehrere positive Rückkopplungsschleifen es antrieben.
Exkurs zu den Rückkopplungen
Die wichtigste ist die Eis-Albedo-Rückkopplung, die besagt: Je mehr Eis, desto kälter wird es, so dass wiederum mehr Eis entsteht, bzw. je weniger Eis, desto wärmer wird es, so dass wiederum mehr Eis schmilzt. Das liegt daran, dass dass je mehr Eis vorhanden ist, desto mehr Sonnenlicht wird reflektiert, und je mehr Sonnenlicht reflektiert wird, desto kälter wird es. Albedo bedeutet die Rückstrahlkraft (Reflektionsgrad) einer Fläche. Daher Eis-Albedo-Rückkopplung.
Deutlich weniger wichtig ist die Ozean-CO2-Rückkopplung. Wenn es wärmer wird, wird weniger CO2 im Wasser gelöst, dass wiederum in der Atmosphäre als Treibhausgas wirkt. Dazu kommt die noch schwächere Land-CO2-Rückkopplung.
Die Eis-Albedo-Rückkopplung ist übrigens deshalb wichtiger, weil es hier um bis zu 80-90% des den Boden erreichenden Sonnenlichtes geht, das von Schnee und Eis reflektiert wird. CO2 dagegen kann nur den Teil, der als Infrarotstahlung von der Erde aufgenommen und zurückgestrahlt wird (ein Teil wird erwärmt und steigt durch Konvektion auf), und auch davon nur eine sehr schmale Absorptionsbande (siehe Bild), abfangen. Zudem tritt bei zu viel CO2 auch eine Sättigung auf.

Der Zyklus
Jetzt aber zurück zum Kreislauf. Sobald die Beringstraße durch den steigenden Meeresspiegel überflutet wird, setzt ein gegenläufiger Mechanismus ein: Wasser vom Pazifik gelangt ins Nordpolarmeer, und das stört die Zirkulation des Wassers im Atlantik. Der Golfstrom kann nicht mehr so weit nach Norden vordringen, und in Grönland und Europa wird es dadurch kälter. Je mehr die Beringstraße geöffnet ist (bzw. je tiefer der Meeresspiegel dort ist, aktuell ist das Meer dort nur ca. 50m tief), desto kälter wird es in Europa und Grönland.
Dazu kommt: Ist das arktische Eis erst einmal komplett geschmolzen, und in Europa liegt kaum mehr Schnee im Winter, endet die Eis-Albedo-Rückkopplung (die die Temperatur erhöht).
Mit dem Ende der Eis-Albedo-Rückkopplung und der zunehmenden Kälte in Eropa beginnt in Europa wieder mehr Schnee zu fallen. Die Eis-Albedo-Rückkopplung setzt jetzt in die andere Richtung ein, es wird kälter. Die Ozean-CO2-Rückkopplung zieht nach. Das geht so lange, bis der Meeresspiegel unter die Beringstraße gesunken ist. Dann wird Europa langsam wieder wärmer, weil der Golfstrom wieder stärker wird.
Dieser Zyklus hat sich von vor 100ka bis vor 34ka alle etwa 1000 Jahre in kleinen Schwankungen wiederholt, aber auch der Wechsel zwischen Eiszeiten und Warmzeiten der letzten 800.000 Jahre beruhte auf diesem Effekt.
Vor 34ka haben die kleinen Schwankungen aufgehört, weil der Abstand der Erde zur Sonne sehr groß war (ein 96ka-Zyklus), so dass das Eis in Europa und Grönland nicht geschmolzen ist, obwohl die Beringstraße geschlossen und folglich der Golfstrom stark war. Zumindest reichte die Eisschmelze nicht, um die Eis-Albedo-Rückkopplung in Gang zu setzen. Das war der Beginn des Last Glacial Maximum, die Zeit der größten Eisausdehnung, die bis vor etwa 16kA andauerte.
Mit dem Näherkommen der Sonne änderte sich das dann, und eigentlich hätten das Klima die nächste Warmzeit erreichen müssen (aufgrund der positiven Rückkopplungen), bei der die Arktis ganzjährig eisfrei ist. Wir blieben allerdings etwa 6K (bzw. „Grad Celsius“) unter der erwarteten Temperatur:

Vor 12ka (leicht) und vor 10ka (mehr) wurde die Beringstraße wieder überflutet, allerdings hatte sich zum Glück der Menschheit ein stabiler Zustand eingestellt, bei dem ein Gleichgewicht zwischen dem Einfluss des Golfstroms auf die Temperatur in Europa und Grönland und dem Schmelzen der Eismassen eingestellt hat, so dass der Meeresspiegel nicht zu hoch in der Beringstraße steht, so dass es kälter wird in Europa, aber auch nicht zu niedrig, so dass es wärmer wird.

Diese Gleichgewichte sind sehr fragil, aber es gab sie schon: vor etwa 600.000 Jahren gab es zwei Plateaus, bei denen die Temperatur etwa der heutigen Temperatur entsprach (siehe erste Grafik). Auch vor 700.000 und 200.000 Jahren gab es kürzere Plateaus. Diese endeten jedoch alle ausnahmslos in einer Eiszeit (bzw. mit einem Absinken der Temperatur).
Der Mensch hat nun in den letzten 10.000 Jahren durch die Verbrennung von fossilien Energieträgern (Holz seit vielen tausend Jahren, in jüngerer Zeit auch andere) und das Zünden von Atombomben viel Wärme freigesetzt, und durch CO2 einen Treibhaus-Effekt hervorgerufen, so dass wir das Gleichgewicht gestört haben, und die Temperatur auf der Erde steigt. Für (Nord-)Europa und Grönland geht die Temperaturkurve jedoch nach unten:

Fazit
Uns erwartet ein Temperaturanstieg um etwa 5-6 Grad global gesehen, und der lässt sich durch die Rückkopplungen auch nicht mehr unterbrechen. Nur in Nordeuropa und Grönland wird es kälter.
Hätte der Mensch nicht eingegriffen, stünden wir allerdings vor einer neuen Eiszeit.
Literatur
https://www.science.org/doi/full/10.1126/sciadv.1601666
http://www.nature.com/ngeo/journal/vaop/ncurrent/abs/ngeo729.html
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Saubere Arbeit und Rückschlüsse… Danke das Sie sich die Arbeit gemacht haben.
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Hallo Zacharias,
vielen Dank!
Wenn das mit dem Abstand zur Sonne nicht wäre, ich wäre da voll dabei.
Gedanken zur Anregung der kognitiven Dissonanz
· Die durch die Erdkrümmung erzeugte Höhendifferenz zwischen zwei Schiffen, die sich in 100 km Entfernung zueinander befinden, beträgt 784 m. Ein Flugzeug muss demnach pro 100 km knapp 800m Höhe ausgleichen, um nicht ins Weltall zu fliegen.
· Der klassische Horizontmesser (Gyroskop) ist ein in sich abgeschlossenes System, es wirken von auÃen keine Kräfte darauf. Der Pilot justiert das Gerät vor dem Start auf den natürlichen Horizont, hebt ab und fliegt um eine Kugelerde.
· Während Du das liest, rast Du, angetrieben durch die Erdumdrehung, mit 1600 km/h durch eine träge Masse Luft und Du spürst es nicht. Aber wenn Du aufs Rad steigst, weht Dir der Wind um die Ohren.
GrüÃe
Freier Journalist IPC-22 A-17 C.1940.48 EU http://www.achern-weiss-bescheid.de http://www.achern-weiss-bescheid.de
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Sehr geehrter Herr Kollege, die Masken sind entsprechend Ihrer Analyse unnütz. Auch die Impfstoffe haben ihre Probleme. Anbei zu Ihrer Information meine letzte Analyse der häufigsten organspezifischen Nebenwirkungen. Mit freundlichen GrüÃen Karla Lehmann
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Klimawandel ist nichts weiter wie eine Lüge von Gottlosen.
Hebraeer 11,2 Durch den haben die Alten Zeugnis überkommen. 3 Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist, daß alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.
2 Thessalonicher 2:11-12
11 Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge, 12 auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit.
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